Angola - fast 2000 km schlechteste Strassen. Die Herrschaften von der Botschaft in Abuja haben uns fuer deren Bewaeltigung ein Transitvisum mit gnaedigen 5 Tagen gegeben. Fuer nur 100$ pro Kopf.
Am Vorabend der Einreise nach Angola erhielten wir eine sms von Steve und Roxy. Wir hatten die beiden bereits kurz in Ghana und dann ein paar Tage zuvor in Pointe Noire (Kongo Brazzaville) getroffen hatten. Wir beschlossen Angola zusammen zu durchqueren - sicher ein Vorteil, falls wir steckengeblieben waeren. Doch soweit sollte es nicht kommen.
Der Tag der Einreise begann schon hektisch, da die beiden ihr Visum erst an diesem Morgen bekommen sollten. Wie in Afrika nicht anders zu erwarten war dem nicht so! So beschlossen wir am fruehen Nachmittag alleine loszufahren. Die Grenzformalitaeten dauerten jedoch so lange, dass wir schliesslich die angolanischen Zollbeamten dazu ueberredeten direkt an der Grenze uebernachten zu duerfen und dann erst am naechsten Morgen frueh eingestempelt zu werden. Bei nur fuenf Tagen ist jede Stunde wichtig!
So war es dann auch und am Abend bekamen wir dann noch Gesellschaft von den Suedafrikanern, welche endlich ihr Visum bekommen hatten und mit den Zoellnern den selben Deal aushandeln konnten.
Am naechsten Morgen starteten wir also frisch und munter und voller Freude ueber die gewonnene Zeit (!) unsere Angola-Durchquerung. Doch die Freude sollte nicht lange halten. Bereits 30 (!) Km nach der Grenze ging den beiden der Diesel aus - dies bei zwei Tanks von je 100 Litern Fassungsvermoegen und fuenf Kanistern...wir waren verbluefft! So machten wir beide uns auf die Suche nach Diesel, wofuer wir erst mal das portugiesische Wort in Erfahrung bringen mussten. Dazu sei gesagt, dass diese Gegend Angolas (eigentlich fast alles noerdlichen der Hauptstadt) fast voellig von der Aussenwelt abgeschnitten ist. Die Doerfer waren das aermste und armseligste, was wir bisher in Afrika gesehen hatten. Lehmhuetten, Wellblechdaecher - fertig. Keine Farben, keine Autos, keine Motor- oder Fahrraeder. Und von den letzten beiden fanden sich bisher in jedem afrikanischen Dorf ein paar Exemplare. Doch hier nur sehr vereinzelt.
Die Suche wurde 3 Stunden und 120 Kilometer spaeter von Erfolg gekroent, oder besser gesagt mit 20 Liter "Maschut" (Diesel) belohnt. Also wurde eingegossen, erleichtert etwas gegessen und dann....nichts. Der Motor des Lasters sprang nicht an. Es folgte eine drei Tage und zwei Naechte dauernde Hilfsaktion. Am ersten Tag fanden wir in einem nahegelegenen Dorf (nur 15km ueber holprigste Strassen) einen "Mechaniker". Diesen schleppten wir an und er werkelte bis in die Dunkelheit hinein. Die Nacht wollte er natuerlich in seinem Dorf verbringen. Also fuhren wir ihn zurueck und verbrachten die Nacht vor der Huette des Dorfchefs. Und, siehe da, kaum hatten wir uns schlafen gelegt wurde neben unserem Auto ein Generator (!) ausgepackt - und es wurde Licht!
Am naechsten Morgen ging die Arbeit am Truck weiter. Ohne Erfolg, doch mit der Erkenntnis, dass die Dieselpumpe nicht mehr funktioniere. Diese koenne aber in Matadi (ueber der Grenze) problemlos besort werden. Also nichts wie ab an eine gruene Grenze, von wo aus Charly, unser Mechaniker, sich zu Fuss nach Matadi begab. Von dort kehrte er nach Stunden zwar ohne Pumpe, dafuer mit zwei anderen "Mechanikern" zurueck. Also wieder zurueck zum Truck, zwei auf dem Beifahrersitz und einer auf dem Bett liegend.
Das Ende vom Lied war, dass wir beide nochmals eine Nacht an der Grenze (ja, dort waren wir schonmal) verbrachten. Dies war uns auch recht, um den Truck versammelten sich naemlich von morgens frueh bis abends spaet immer mindestens zwanzig schaulustige Dorfbewohner. Diese starrten einen unentwegt an, was immer man auch tat - stundenlang! ...sie kletterten sogar auf Baeume um freie Sicht in den Truck zu haben!
Kurz und gut, wir fanden die Vertretung von Toyota Angola (diesmal wollten wir auf Nummer sicher gehen). Das Problem (die Kupplung) war schnell erkannt, doch an eine Reperatur war erst am naechsten Tag zu denken. Diese war zwar erfolgreich, dauerte aber fast den ganzen 6. Tag. Somit war es bereits zu spaet um die Stadt noch verlassen zu koennen. Wir verbrachten die Nacht, wie bereits die Nacht davor, im Hofe eines katholischen Priesterseminars. Fruehmorgens um vier Uhr am 7. Tag standen wir erst an der Tankstelle Schlange. Um diese Zeit waren bereits 10 Autos vor uns! Anschliessend schafften wir es gerade noch vor dem Stau aus der Stadt und hatten nun (oho!) 500km beste Autobahn bis nach Lobito vor uns.
Je spaeter der Tag wurde, um so schlechter wurde auch die Strasse. Und so holperten wir nach 700 km und 10 Stunden wieder ueber sandige Pfade. Unsere Nachtruhe in einer Sandgrube wurde dann auch noch von Regen gestoert - man will ja nicht weggespuelt werden oder feststecken. So gings bereits morgens um drei Uhr weiter.
Die verbleibenden 400km zur Grenze begannen mit Asphalt - welche Freude! Diese sollte jedoch nicht lange halten und der Asphalt verwandelte sich in eine der holprigsten und schlechtesten Strassen Afrikas. Besonders mit kaputer Federung. 12 holprige Stunden spaeter erreichten wir dann erschoepft und hungrig die Grenze - nichts wie raus aus Angola. Doch, die Grenze war schon geschlossen.
Wir verbrachten die Nacht im Auto, im Hof eines Hotels direkt an der Grenze. Doch die Nachtruhe waehrte nicht lange. kurz nach Mitternacht schlichen zwei Einbrecher durch den Hof und liessen die Kegel ihrer Lampen auch ueber uns gleiten - wir hielten sie fuer Wachmaenner! Dies aenderte sich jedoch, als aus einem Zimmer ploetzlich ein lautes Gebruelle erklang und die beiden die Flucht ergriffen. Also doch keine Wachmaenner. Die selbe Szene wiederholte sich morgens um vier Uhr nochmals. Diesmal versuchten wir den Nachtwaechter durch Hupen auf den Einbrecher aufmerksam zu machen....doch der "Nachtwaechter" hatte einen tiefen Schlaf! Irgendwann wurde der Eindringling dann doch gestellt, befragt, mit einer Stahlrute geschlagen (auauau!) und dann davongeschleppt. Das war genug fuer eine Nacht und ein wuerdiger Abschluss fuer eine stressige Zeit in Angola. Am naechsten Morgen, Tag 9, konnten wir Angola dann endlich verlassen. Damit liessen wir zwar eine wunderschoene Landschaft und ein Land voller sehr freundlicher Leute hinter uns, doch der Zeitdruck war einfach zu gross um es wirklich geniessen zu koennen.
Dass unser Visum ueberzogen war, schien uebrigens in der morgentlichen Hektik untergegeangen zu sein - unser Glueck!
Am Vorabend der Einreise nach Angola erhielten wir eine sms von Steve und Roxy. Wir hatten die beiden bereits kurz in Ghana und dann ein paar Tage zuvor in Pointe Noire (Kongo Brazzaville) getroffen hatten. Wir beschlossen Angola zusammen zu durchqueren - sicher ein Vorteil, falls wir steckengeblieben waeren. Doch soweit sollte es nicht kommen.
Der Tag der Einreise begann schon hektisch, da die beiden ihr Visum erst an diesem Morgen bekommen sollten. Wie in Afrika nicht anders zu erwarten war dem nicht so! So beschlossen wir am fruehen Nachmittag alleine loszufahren. Die Grenzformalitaeten dauerten jedoch so lange, dass wir schliesslich die angolanischen Zollbeamten dazu ueberredeten direkt an der Grenze uebernachten zu duerfen und dann erst am naechsten Morgen frueh eingestempelt zu werden. Bei nur fuenf Tagen ist jede Stunde wichtig!
So war es dann auch und am Abend bekamen wir dann noch Gesellschaft von den Suedafrikanern, welche endlich ihr Visum bekommen hatten und mit den Zoellnern den selben Deal aushandeln konnten.
Am naechsten Morgen starteten wir also frisch und munter und voller Freude ueber die gewonnene Zeit (!) unsere Angola-Durchquerung. Doch die Freude sollte nicht lange halten. Bereits 30 (!) Km nach der Grenze ging den beiden der Diesel aus - dies bei zwei Tanks von je 100 Litern Fassungsvermoegen und fuenf Kanistern...wir waren verbluefft! So machten wir beide uns auf die Suche nach Diesel, wofuer wir erst mal das portugiesische Wort in Erfahrung bringen mussten. Dazu sei gesagt, dass diese Gegend Angolas (eigentlich fast alles noerdlichen der Hauptstadt) fast voellig von der Aussenwelt abgeschnitten ist. Die Doerfer waren das aermste und armseligste, was wir bisher in Afrika gesehen hatten. Lehmhuetten, Wellblechdaecher - fertig. Keine Farben, keine Autos, keine Motor- oder Fahrraeder. Und von den letzten beiden fanden sich bisher in jedem afrikanischen Dorf ein paar Exemplare. Doch hier nur sehr vereinzelt.
Die Suche wurde 3 Stunden und 120 Kilometer spaeter von Erfolg gekroent, oder besser gesagt mit 20 Liter "Maschut" (Diesel) belohnt. Also wurde eingegossen, erleichtert etwas gegessen und dann....nichts. Der Motor des Lasters sprang nicht an. Es folgte eine drei Tage und zwei Naechte dauernde Hilfsaktion. Am ersten Tag fanden wir in einem nahegelegenen Dorf (nur 15km ueber holprigste Strassen) einen "Mechaniker". Diesen schleppten wir an und er werkelte bis in die Dunkelheit hinein. Die Nacht wollte er natuerlich in seinem Dorf verbringen. Also fuhren wir ihn zurueck und verbrachten die Nacht vor der Huette des Dorfchefs. Und, siehe da, kaum hatten wir uns schlafen gelegt wurde neben unserem Auto ein Generator (!) ausgepackt - und es wurde Licht!
Am naechsten Morgen ging die Arbeit am Truck weiter. Ohne Erfolg, doch mit der Erkenntnis, dass die Dieselpumpe nicht mehr funktioniere. Diese koenne aber in Matadi (ueber der Grenze) problemlos besort werden. Also nichts wie ab an eine gruene Grenze, von wo aus Charly, unser Mechaniker, sich zu Fuss nach Matadi begab. Von dort kehrte er nach Stunden zwar ohne Pumpe, dafuer mit zwei anderen "Mechanikern" zurueck. Also wieder zurueck zum Truck, zwei auf dem Beifahrersitz und einer auf dem Bett liegend.
Das Ende vom Lied war, dass wir beide nochmals eine Nacht an der Grenze (ja, dort waren wir schonmal) verbrachten. Dies war uns auch recht, um den Truck versammelten sich naemlich von morgens frueh bis abends spaet immer mindestens zwanzig schaulustige Dorfbewohner. Diese starrten einen unentwegt an, was immer man auch tat - stundenlang! ...sie kletterten sogar auf Baeume um freie Sicht in den Truck zu haben!
Am dritten Tag (von 5 Tagen Visum) schleppten wir dann noch einen vierten Mechaniker an. Wir beschlossen, dass der Naechstenliebe genug sei, lieferten den Mechaniker ab und machten uns auf den weiten (500km), holprigen und schlammigen Weg in Richtung Luanda, der Hauptstadt. Welche wir am morgen des 5. Tages erreichten - aber wie! Kerim hatte die letzten paar hundert Kilometer immer mehr an Kraft verloren und wir schafften es mit der enormen Hoechstgeschwindigkeit von 40 km/h bis vor die Tore Luandas, von wo es noch sechs (6!) Stunden extrem-draengel-Stau dauerte, bis wir endlich in der Stadtmitte standen.
Kurz und gut, wir fanden die Vertretung von Toyota Angola (diesmal wollten wir auf Nummer sicher gehen). Das Problem (die Kupplung) war schnell erkannt, doch an eine Reperatur war erst am naechsten Tag zu denken. Diese war zwar erfolgreich, dauerte aber fast den ganzen 6. Tag. Somit war es bereits zu spaet um die Stadt noch verlassen zu koennen. Wir verbrachten die Nacht, wie bereits die Nacht davor, im Hofe eines katholischen Priesterseminars. Fruehmorgens um vier Uhr am 7. Tag standen wir erst an der Tankstelle Schlange. Um diese Zeit waren bereits 10 Autos vor uns! Anschliessend schafften wir es gerade noch vor dem Stau aus der Stadt und hatten nun (oho!) 500km beste Autobahn bis nach Lobito vor uns.
Je spaeter der Tag wurde, um so schlechter wurde auch die Strasse. Und so holperten wir nach 700 km und 10 Stunden wieder ueber sandige Pfade. Unsere Nachtruhe in einer Sandgrube wurde dann auch noch von Regen gestoert - man will ja nicht weggespuelt werden oder feststecken. So gings bereits morgens um drei Uhr weiter.
Die verbleibenden 400km zur Grenze begannen mit Asphalt - welche Freude! Diese sollte jedoch nicht lange halten und der Asphalt verwandelte sich in eine der holprigsten und schlechtesten Strassen Afrikas. Besonders mit kaputer Federung. 12 holprige Stunden spaeter erreichten wir dann erschoepft und hungrig die Grenze - nichts wie raus aus Angola. Doch, die Grenze war schon geschlossen.
Wir verbrachten die Nacht im Auto, im Hof eines Hotels direkt an der Grenze. Doch die Nachtruhe waehrte nicht lange. kurz nach Mitternacht schlichen zwei Einbrecher durch den Hof und liessen die Kegel ihrer Lampen auch ueber uns gleiten - wir hielten sie fuer Wachmaenner! Dies aenderte sich jedoch, als aus einem Zimmer ploetzlich ein lautes Gebruelle erklang und die beiden die Flucht ergriffen. Also doch keine Wachmaenner. Die selbe Szene wiederholte sich morgens um vier Uhr nochmals. Diesmal versuchten wir den Nachtwaechter durch Hupen auf den Einbrecher aufmerksam zu machen....doch der "Nachtwaechter" hatte einen tiefen Schlaf! Irgendwann wurde der Eindringling dann doch gestellt, befragt, mit einer Stahlrute geschlagen (auauau!) und dann davongeschleppt. Das war genug fuer eine Nacht und ein wuerdiger Abschluss fuer eine stressige Zeit in Angola. Am naechsten Morgen, Tag 9, konnten wir Angola dann endlich verlassen. Damit liessen wir zwar eine wunderschoene Landschaft und ein Land voller sehr freundlicher Leute hinter uns, doch der Zeitdruck war einfach zu gross um es wirklich geniessen zu koennen.
Dass unser Visum ueberzogen war, schien uebrigens in der morgentlichen Hektik untergegeangen zu sein - unser Glueck!
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