26 August 2009

Tansania, August 2009




Von Malawi her kommend fuehrten uns die ersten 100km durch eine schoene, huegelige, tropische Landschaft mit Teeplantagen, Bananenstauden und kleinen Doerfern. Um die halsbrecherischen Autokuenste der Einheimischen etwas zu bremsen hatte es vor und nach jedem Dorf (und teilweise auch noch mittendrin) "speedbumps". Diese, wohl gut gemeint, sollen einen auf eine Geschwindigkeit von 30 km/h (Innerorts) herunterbremsen. Die Anatomie dieser Huegel war etwas seltsam und sogar bei 30 km/h waren es eher Schanzen als Bremsen....was die Busfahrer aber nicht davon abhielt, darueber zu rasen und einander dabei zu ueberholen!



Die ersten Nacht verbrachten wir in Mbeya, einem haupt Verkehrsknotenpunkt fuer Zambia, Tansania und Malawi. Dort campierten wir im Hof des "Karibuni Centers". Dort waren wir gut (!) beschuetzt. Bei Einbruch der Nacht wurde das Tor geschlossen und ein Rudel Wachhunde im Hof freigelassen.....was naechtliche Toilettenbesuche nur in Begleitung des Nachtwaechters moeglich machte. Diese Wach-Bestien machten sich im Laufe der Nacht immer wieder einen Spass daraus, unter unser Auto zu kriechen, an den Tueren hoch zu springen und uns dabei immer wieder gewaltig zu erschrecken. Wir wurden nicht gestohlen!





Die Strecke nach Dar es Salaam (ca. 700km / drei Tage) war dann hauptsaechlich durch Verkehr, Speedbumper, Stau und dem einen oder andern wandernden Masai gepraegt. Da teile dieser Strecke im Bau sind, wird der Verkehr immer wieder umgeleitet. Dies war fuer die Ungeduld der meisten Afrikaner zu viel....wir hatten es ja auch schon erlebet, doch sind wir immer wieder von deren Draengelkuensten ueberrascht. So wurden aus einspurigem Verkehr ploetzlich vier Spuren, drei davon im Gebuesch oder in der Baustelle! Faszinierend, doch foerdert es nicht unbedingt den Verkehrsfluss.











Wir erreichten Dar es Salaam (NICHT die Hauptstadt von Tansania!) gegen Abend. Die Campingplaetze befinden sich nahe des Stadtzentrums, aber auf der anderen Seite des Hafens - 5min auf einer Faehre. Das Problem war einzig, auf die Faehre zu gelangen, denn Wartezeiten sind bis zu 1 1/2 Stunden, inklusive Gedraenge. Hat man es aber erst einmal geschafft, so steht man ploetzlich an wunderschoenen Straenden, keine 4 km von Downtown-Dar es Salaam entfernt! So fanden wir kurz vor Sonnenuntergang einen wunderschoenen Platz unter Palmen, direkt am Strand. Hier sollten wir so schnell nicht mehr wegkommen.













Die zwei Wochen, welche wir in Dar es Salaam verbrachten vergingen wie im Flug. Wir hatten einiges zu erledigen und waren so staendig auf Trab. Denn, this is africa! ...nichts geht schnell und alles dauert mindestens einen Tag! Und da der Verkerh im Zentrum von Dar nicht sehr fluessig ist, erledigten wir alles zu Fuss. Dokument scannen: 5 Stunden, Kochgas nachfuellen: 1 Tag, Paket & Fax senden: 1 Tag, und...und....und. Abends tuckerten wir dann jeweils erschoepft mit der Faehre zurueck, setzten uns in einen vollgestopften Minibus, steckten schliesslich muede die Fuesse in den Sand und schluerften ein Bierchen ...wieder nichts erledigt, aber immerhin, so schlecht war's trotzdem nicht! Dazu kam, dass wir immer wieder Leute trafen welche wir schon an den unterschiedlichsten Orten getroffen hatten.












Mit den Fuessen im Sand beschlossen wir auch, nicht dem "Tourist-Trail" zu folgen. So entschieden wir uns gegen einen Besuch Zanzibars, verzichteten auf einen Blick auf den Kilimanjaro (Besteigung ab 1000 $US/pro Kopf) und machten auch einen Bogen um die beiden bekanntesten Nationalparks Tansanias, "Ngorogoro" und "Serengeti" ausliessen....was auch damit zu tun hatten, dass wir allein fuers Auto 200$/Tag Eintritt bezahlt haetten!





Wir duesten also quer durch Tansania. Wir uebernachteten hier und dort in kleinen Ortschaften (Morogoro, Singida, Kahama) und gelangten so nach vier Tagen und 1200km an die Grenze zu Ruanda. Was auf der Karte als "Piste" eingezeichnet war (wir hatten uns auf das Schlimmste gefasst gemacht!), entpuppte sich als gute, chinesen-gebaute Strasse...mit Ausnahme von etwa 100km holprigen Sandpisten dazwischen. Dabei goennten wir uns auch den Luxus, nach zwei Monaten Camping im Auto, wieder einmal ein Hotelzimmer zu nehmen - mit Fernsehen, wohlgemerkt! Wir waren froh, diese Route gewaehlt zu haben! Die Leute waren alle wahnsinnig hilfsbereit und freundlich....obwohl sie uns teilweise ziemlich entgeistert anschauen mussten. Die Doerfer und Staedtchen schoen und die Landschaft variierte von "furztrocken" ueber Savanne bis zu Wald und skurrilen Felsformationen. Das ganze gespickt mit Masai-Hirten und deren Rinderherden. Aber, wir waren bereit fuer Ruanda.














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